Durch Fernsehen, Internet und soziale Medien werden wir heutzutage überrollt mit Bildern und Videos. Wir swipen und klicken. Und wir vergessen.
Wenn ich meine Augen schließe und nachdenke, sind es vor allem Bilder in Schwarz-Weiß, die mir in Erinnerung geblieben sind.
Darüber hinaus mag ich es so sehr, wenn man Bildern nicht auf den ersten Blick ansieht, wann genau sie entstanden sind. Farben sind oft ein großer Teil von sich verändernden Trends in Mode und Design. Schwarz-Weiß war, ist und bleibt zeitlos.
Als ich einmal ein YouTube Video über ein Fotografie-Thema angeschaut habe, ist mir erst am Ende aufgefallen, dass es komplett in Schwarz-Weiß gehalten war. So sehr hatten mich der Vortrag des Referenten und seine Worte in den Bann gezogen.
In meiner Fotografie möchte ich das Wesen eines Moments oder Menschen zeigen und packende Geschichten erzählen. Farben lenken meiner Meinung nach oft von der eigentlichen Bildaussage ab und verdecken als äußere Hülle für mich wesentliche Elemente wie Licht, Schatten, Formen oder Strukturen. Schwarz-Weiß ist direkt und ehrlich.
Während manche Menschen bei farbenfrohen Bildern alleine durch die Anwesenheit der Farben ein Glücksgefühl empfinden, ist dies bei mir nicht so. Man mag mich als Farb-Autisten bezeichnen, aber ich kann Farben meistens nicht fühlen, mich nicht wirklich an ihnen im engeren Sinne erfreuen. Farbe löst nichts in mir nur selten etwas aus und ich bin bei solchen Bildern oft dann besonders glücklich, wenn die Farben möglichst nicht auffallen.
Bei Schwarz-Weiß-Fotografien bemerke ich hingegen oft, dass beim Betrachten Gefühle wie z.B. Freude, Mitgefühl, Trauer oder Spannung in mir aufkommen.
Gleiches gilt, wenn ich selbst hinter der Kamera stehe, und ich bin der festen Überzeugung, dass sich dies auch in meinen Bildern widerspiegelt.